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Pflegebegleitung ist bürgerschaftliches Engagement rund um Alter und Pflege. Es zielt auf Unterstützung und Begleitung pflegender Angehöriger. In einem bundesweiten „Netzwerk Pflegebegleitung“ zusammengeschlossen setzen sich derzeit Organisationen, Professionelle und Ehrenamtliche (jung und alt) mit ihrem Begleitungsangebot gemeinsam für ein gutes Leben unter den Bedingungen von Alter, Pflege und Unterstützungsbedarf ein. Sie wollen ein neues Miteinander leben, in dem keiner „durchs Netz fällt“.

Begleitung bei Alter und Pflege durch Freiwillige – eine Zukunftsaufgabe!

Angesichts dessen, dass sich die Zahl der Personen über 65 Jahre bis 2050 weltweit mehr als verdoppelt (siehe Veröffentlichung des UN-Berichts „World Population Ageing 2020 Highlights“) und in Deutschland jeder Zehnte mit Pflege befasst ist (Stand 2019), wird Begleitung in besonders schwierigen Lebenssituationen des Älterwerdens zu einer wichtigen gesellschaftlichen Zukunftsaufgabe. Hierzu leistet bürgerschaftliches Engagement einen bedeutsamen Beitrag.

Pflegebegleitung – Engagement speziell für pflegende Angehörige

Im Rahmen eines Modellprojektes ist Pflegebegleitung als ehrenamtliche Unterstützung speziell für pflegende Angehörige konzipiert worden –  Angehörige waren Anfang des Jahrtausends noch zu selten im Blick. Deshalb ist die Tätigkeit der Freiwilligen darauf gerichtet, ein offenes Ohr für all diejenigen zu haben, die sich privat um Hilfs- und Pflegebedürftige kümmern: „Wir lassen die pflegenden Angehörigen, Freunde und Nachbarn zu Wort kommen, erörtern mit ihnen Entlastungsmöglichkeiten, knüpfen Verbindungen zu anderen Helfern und sind einfach als Ansprechpartner da – zum Mitdenken, Trösten, Mitfühlen und Pläne machen, wie Pflege auf mehrere Schultern verteilt werden kann. Wir wollen speziell für dieses Anliegen gute Nachbarn sein, und das alles unentgeltlich“ – so beschreibt ein Pflegebegleiter sein Engagement. Begleitung ermöglicht Kontakt und Rückhalt in Beziehungen – dies ist in Corona-Zeiten ganz besonders wichtig. Das Engagement „Pflegebegleitung“ ist inzwischen gesetzlich anerkannt (§ 45 c SGB XI).

Zukunftsplanungen – die verschiedenen Begleitungsprofile gemeinsam!  

Da sich Engagement besonders dort gut entwickelt, wo verschiedene ehrenamtliche Unterstützungsleistungen aus einer Hand angeboten werden, liegt es nahe, dass sich die unterschiedlichen Begleitungsprofile gemeinsam aufstellen und miteinander vernetzt weiterentwickeln.  Dadurch könnten sich die gemeinsamen Anliegen der unterschiedlichen Engagementprofile wie Senioren- oder Patientenbegleitung, Pflegebegleitung in Unternehmen und Familienbegleitung oder auch Technik- und Robotbegleitung, Gesundheits- und Genesungsbegleitung gemeinsam bekannt machen. Das facettenreiche Begleitungsangebot von Freiwilligen soll mit einer gemeinsam gestalteten Website insgesamt öffentlich sichtbar werden. 

Warum „wir begleiten“ im Kontext von Gesundheit, Alter und Pflege? 

Es hat sich gezeigt, dass insbesondere durch Älterwerden und Pflegen im privaten Bereich Menschen und Familien vor vielfältige Herausforderungen gestellt sind, für die es unterschiedliche Unterstützungsformen braucht. Deshalb erscheint es notwendig, Engagement zwar auf einzelne Tätigkeitsfelder spezialisiert, aber dann doch organisatorisch „aus einer Hand“ anzubieten. Dazu gehört eine speziell Vorbereitung auf das jeweilige Engagement als auch eine enge Zusammenarbeit mit anderen Freiwilligenprofilen und -initiativen und Netzwerken vor Ort. 

Wer kann sich beteiligen?

Alle Interessierten sind eingeladen, ihre Vorstellungen zur Entwicklung eines Netzwerks und der Gestaltung der gemeinsamen Website vorzustellen und zu diskutieren. Vorgesehen ist als nächstes ein Treffen am 15. Januar 2024 in Bochum. Um Anmeldung bei der Netzwerkstelle der Hochschule für Gesundheit wird gebeten (siehe unten); ebenso:  www.Begleiter-Netzwerk-Bochum.de

Seit Frühjahr 2021 gibt es ein Beratungsangebot an der Hochschule für Gesundheit in Bochum.  

Informationen und Anregungen zur Neuausrichtung: Ansprechpartnerin Prof. Dr. Renate Schramek Netzwerkstelle@hs-gesundheit.de

Informationen zu Pflegebegleitung:

  • Zwei Geschichten über geglückte Pflegebegleitungen – von einer Pflegebegleiterin aufgezeichnet – finden Sie hier  Geglückte Pflegebegleitungen
  • Wenn Sie Interesse daran haben, eine Pflegebegleitungs-Initiative aufzubauen, können Sie im Buchhandel das aktuelle „Handbuch Pflegebegleitung“ (Pabst-Verlag 2015) erwerben  Bubolz-Lutz_Pflegebegleitung_Umschlag
  • Wenn Sie etwas über die Aktualität des Anliegens „Pflegebegleitung“ erfahren wollen, dass nämlich jeder 10. Bundesbürger ab 17 Jahre mit Pflege eines Angehörigen befasst ist (Stand Ende April 2019) zur Website Ärztezeitung
  • Wenn Sie etwas über die Notwendigkeit des Aufbaus von Strukturen erfahren wollen, können Sie hier den kritischen Artikel vom September 2020 von Prof. Dr. Elisabeth Bubolz-Lutz einsehen newsletter-19-bubolz-lutz_final