Die Bedeutung von persönlichen Grundmotivationen für den Fortgang von Entwicklung, Lernen und die Bewältigung von Lebenskrisen und -herausforderungen ist unbestritten. Die Geragogik greift deshalb in ihrer Praxis auf spezielle Grundorientierungen zurück, die die Lern- und Entwicklungsmotivation positiv beeinflussen. Demnach fördern das Verständnis der eigenen Lebenssituation, die Möglichkeit zur Selbstbestimmung, das Erleben von eigener Kompetenz (Selbstwirksamkeit), ein Gefühl von Sicherheit und Eingebundenheit sowie die Zuschreiben von Sinn die Motivation, sich weiterzuentwickeln. Deshalb sollten Lernarrangements diesen förderlichen Faktoren Rechnung tragen.
Gekürzte Skizze aus dem Beitrag zu: „Altersbildung vielfältig und bunt. Ein Buch zu bewährten und innovativen Konzepten und Methoden“, 2021; hier findet sich der Beitragstitel im Entwurf:
„Begleitung“ als Basiskonzept und Praxis der Geragogik –
zur Bedeutsamkeit von Lernmotivationen und des Prinzips der Wechselseitigkeit
In der Kritik wird dem Ansatz eine willkürliche Auswahl vorgenommen worden – tendenziell destruktiv wirksame Grundmotivationen wie z.B. Gewinnung und Erhalt von Macht oder Aggression würden nicht abgebildet. In der Folge und teilweise auch unter Bezugnahme auf Maslow wurden weitere Theorien entwickelt, die auf grundlegende Bedürfnisse rekurrieren. Ein Bedürfnis oder psychologischer Bedarf wird dann als „grundlegend“ eingestuft, wenn seine Befriedigung für das Wohlbefinden des Einzelnen von wesentlicher Bedeutung ist, während seine Frustration das Risiko für Passivität, Unvermögen und Defensive erhöht.
Ein Aufsatz über den Motivations-Orientierten- Lernansatz (MOL) findet sich hier:
Bubolz-Lutz, E. & Schramek, R. (2022): Motivations-Orientiertes Lernen: ein neues didaktisches Konzept. In: Bundesnetzwerk Bürgerengagement (bbe-Newsletter) 14, S. 1 – 12,